Hier zeige ich "symbolhafte" Aquarelle,
mit meinen Versen bzw. Untertiteln möchte ich
eine Brücke
zum sehenden Verständnis bauen...
Irgendwo in Afrika
...dem Meer so nah
wie heißer Sonne
ringt dürstend MENSCH vor Hunger "bleich"
den Schatten suchend
nicht die Wonne!
Europa, ach, wie bist du reich...
Es kommt manchmal vor, dass zeitlich nacheinander folgende Aquarelle Ähnlichkeiten aufweisen, weil Ideen eine gewisse Zeit der Reife durchlaufen und durchgespielt werden können. Haben sie sich aber erschöpft, erscheinen neue Formen und Farben, denn das Aquarell als Material ist schier unerschöpflich, ich benutze dazu Pinsel oder gar die Finger, einen Lappen oder sonst etwas. Die Farbe läßt sich stricheln, kann fließen, übereinandergelegt werden oder auch abgewaschen. Es ist wie ein Spiel. Dieser Arbeitsvorgang macht einen unglaublichen Spaß im Wechsel von Mut und Mutlosigkeit
Trennung
Abschied ist ein scharfes Schwert...
Malen heißt, Farben in bestimmter Weise auf einer Fläche anzubringen. Dies kann in verschiedener Weise geschehen. Sehr flüssig, wie eben beim Aquarell, oder mehr pastos wie bei der Ölmalerei, es kann auf größeren Flächen getan werden, wie etwa bei Wandfresken, oder auf sehr kleinen, wie bei den Elfenbeinplättchen der Porträtminiaturen, man kann breit hinstreichende Pinsel verwenden oder zarte Punktierungen vornehmen, alles das - so verschieden es auch sein mag - ist Malerei.
Spiel des Lichtes
Und doch liegt in dem Begriff Malen neben solchen technischen und quantitativen Unterschieden etwas ganz anderes, Besonderes, das alle Malerei vereint: eine bestimmte qualitative Eigenschaft. Malen heißt nämlich immer, mit den Mitteln von Farben und Formen durch deren gestaltendes Ordnen etwas mitzuteilen, auszusagen, etwas anders nicht Formulierbares wahrnehmbar zu machen.
...wenn jede Träne, die geweint,
dereinst im Meere wird versinken
wird sogar
DER,
der nie geweint,
in diesem Leid ertrinken...
Es heißt, eine dem Menschen gegebene Fähigkeit zur Wahrnehmung bestimmter visueller Phänomene zu nutzen. Malerei ergänzt nämlich nicht, schmückt oder ersetzt andere Wahrnehmungen, erinnert nicht bloß an Gesehenes oder Gewesenes, gibt Illusionen irgendeiner Wirklichkeit; solche Funktionen sind längst durch andere Medien und deren Möglichkeiten übernommen worden durch die bloße Photographie, durch Film, die Videoaufzeichnung, die allesamt aber das Wesentliche am Malen keineswegs abgelöst oder ersetzt haben; Malerei brachte und bringt immer etwas nur ihr Eigenes zustande, sie ist ihre eigene Wirklichkeit.
Glaube, liebe Hoffnung!
Ihre Farben und Formen vermögen nämlich die äußere oder innere Vision des Malenden in unmittelbare Wirkungen von hoher Intensität umzuwandeln, sie vermögen Erlebnisse auszulösen, die allerdings auf Seiten des Betrachters einiges an Sensibilität und Wollen voraussetzen.
die Urkraft des Sog's
Jedes Beschäftigen mit Kunst überhaupt, mit Malerei aber im besonderen hat daher die allererste Aufgabe darin, Menschen empfänglicher, sensibler für solche Mitteilungen zu machen und aus besserem Verständnis und Verstehen dann das Wollen zu ihrer Entgegennahme herbeizuführen. Ohne die beiden Pole nämlich kommt es gar nicht dazu
das wärmende Licht der Hoffnung
"Malen" bezieht sich immer auf etwas "Geistiges", das in einem Betrachter angesprochen und ausgelöst, durch Farben überhaupt erst geweckt werden kann.
erklärende Interpretation:
linkes Bild - 5 vor 12!!! die "tote Sonne" in der Mitte, die Zeiger symbolisch als "Schwerter" in ihrem erloschenen "Auge" somit Sinnbild Uhr - Zeitstillstand , die Erde als Pendel, welches nicht mehr schwingt...die letzte "blutrote" Blume stirbt - Zeit für Aasgeier und Sensenmann... Farbschema düster
rechtes Bild - Hände entlassen eine Taube zum friedlichen Flug um den Erdball - die Zeiger auch hier symbolisch, in "Lauf-Stellung" = Bewegung, das "Herz"-Pendel schwingend, der Falter als Symbol der "Wiederkehr" ... Farbschema frisch
Landschaften, Menschen, Blumen, Objekte, Visionen oder rein konkrete Farbelemente als Darstellung ist zur Aussage nutzbar , die aber malerisch-technisch von einigen sehr charakteristischen Eigenschaften bestimmt wird. Sie gilt es zu erkennen, zu unterscheiden und zu erläutern. Da geht es nun um Wasserlöslichkeit und Aufschwemmung der Pigmente, um die Transparenz der Lasuren und um das Decken der Farbschichten; um Farbtemperaturen, raumschaffende Farbverhältnisse, um Farben und Licht überhaupt, sowie um die Möglichkeiten, Farben durch Mischen zu gewinnen und sie in Lavierungen einzusetzen.
die eisige Kälte des Schweigens
Alle diese Eigenschaften der "Kunstwerke" sollte man verstehen, um mehr vom Gemalten zu sehen.
versunken, vergessen, doch in der Ferne ein Licht
die Todesvögel
im schmutzigen Krieg ums Öl
Nun gibt es keine Vorschrift und keine Verpflichtung für einen "Künstler", wie und was er zu malen habe; er kann ebenso lasierend über weißem Grund wie deckend über dunklem Grund malen, vor allem kann er auch mit Deckfarben auf dem weißen Papieruntergrund malen (wie dies sonst dem Aquarell allein vorbehalten ist). Und gerade in Variationen finden sich die schönsten Lösungen. Dem Künstler muss alles erlaubt sein, was er zum Realisieren seiner Vision technisch benötigt.
ich bin durch das Feuer gegangen
doch
ich verbrannte nicht....
(Text über Aquarellmalerei frei nach H.E.)